Kopf Göttinger Institut für Männerbildung

Aggression und Macht –
Selbstführung, Entfesselung und Begrenzung

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In dieser 3-tägigen Fachtagung erschließen wir das Thema Aggression und Macht körperbasiert in dialogisch-konfrontativen Übungssettings. Wir stellen uns damit der widersprüchlichen Herausforderung, ungerechtfertigte Privilegien und dysfunktionale Macht zu begrenzen, dabei aber persönliche Selbstwirksamkeit zu entfesseln. Über die körperliche und sinnliche Erfahrung unseres eigenen Aggressionspotenzials nähern wir uns in geschützten Begegnungsformen der sowohl fruchtbaren wie auch furchtbaren Seite unserer offensiven Kraft. Dabei machen wir uns eine erweiterte Definition von Aggression als Vorwärtskraft und als mögliche Ressource zu Nutze.
Wir können so durch eigenes Erleben ermessen, wie Aggression als zielgerichtete Kraft unser Handeln prägt. Sie kann in salutogenetische, bzw. sozial konstruktive oder aber in krankmachende, bzw. in sozial destruktive Richtung wirken. Letzteres lässt sich dann als „vergiftete Aggression“ kennzeichnen. Wir explorieren, wie dann die „Entgiftung“ aussehen könnte.
Das führt uns zu diesen Fragen: Wie kann die Arbeit mit Aggressionsressourcen zur seelischen Entwicklung von Männern beitragen? Welche Bedeutung haben dabei männliche Rollenbilder, die sich sozial wie gesundheitlich als „toxisch“ erwiesen haben? Was im Besonderen kann bei der Begrenzung individuell und sozial dysfunktionaler Einstellungen helfen, wenn sich dies nicht im reinen Vermeiden von übergriffigen oder destruktiven Verhalten erschöpfen soll?
Unsere Arbeitshypothese bündelt sich darin, dass wir keine Angst vor unserer eigenen Kraft haben müssen und die daraus erwachsende Macht verantwortlich, d.h. im Sinne von dialogorientierter Konfliktfähigkeit anwenden können. Als Männer können wir dies im Vollbesitz unserer vitalen und lebenserotischen Potenziale leben, anstatt uns entweder in unproduktiver Weise mit Schuld- und Schamgefühlen selbst zu kastrieren – oder in narzisstischer Selbsterhöhung unsere Empathie zu verlieren.
Zum Schluss gehen wir in Austausch dazu, inwiefern der Arbeitsansatz primär zum Selbsterleben, bzw. zur Selbstreflexion als Fachperson dient oder inwieweit er auch mit der Zielgruppe des eigenen Arbeitsfeldes anwendbar ist.

Mitbringen: bequeme Kleidung, ggf. eine Sitzunterlage wie z.B. Meditationskissen

Referent: Thomas Scheskat
Pädagoge M.A., Ausbildung in Körperpsychotherapie, Seminarleiter und Einzeltrainer im Göttinger Institut für Männerbildung und Geschlechterbegegnung; Gruppenleiter im psychologischen Dienst der forensisch-psychiatrischen Landesklinik Moringen/Niedersachsen/Deutschland; Vorsitzender von Wege ohne Gewalt Göttingen, Verantwortungstraining bei Häuslicher Gewalt. Autor von: „Aggression als Ressource – eine verkannte Kraft neu erleben“, Psychosozialverlag Gießen, 2020.

Aggression als Ressource - Aggression und Macht
8.-10. November 2022 in Freiburg
Fortbildung der Katholischen Männerarbeit in Südbaden
Informationen und Anmeldung beim Veranstalter
Flyer (–Datei)

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