Kopf Göttinger Institut für Männerbildung

„Mannsein“ eine einjährige Forschungsreise

Seminarreihe über 7 Wochenenden

DavidGemeinsam mit dem Psychologen und Körperpsychotherapeuten Matthew Speyer entwickelte Thomas Scheskat das Konzept für die Forschungsreise Mannsein, die 1990 erstmals durchgeführt wurde. Seither wurde das Konzept ständig weiter entwickelt und mit Erfolg in Seminarhäusern im Bundesgebiet und in der Schweiz angenommen.

Wir begeben uns auf eine Forschungsreise in das eigene Mannsein, seine Geschichte, seine Gegenwart und seine zukünftigen Möglichkeiten.

Wir wollen eine lebendige Art des „Mann-Seins“ finden, statt die Mühen des „Mann-Tuns“ weiterzutreiben. Männlichkeit muss nicht immer wieder neu bewiesen, sondern mit eigenen Lebenswünschen gefüllt werden. Wie wäre es, männliche Identität wie ein „wildes Terrain“ zu sehen, das es per „Expedition“ zu erforschen gilt?

Wir brauchen Mut, um zu erkennen, wie wir mannhaft schwere Lasten tragen: Leistungszwänge, Liebesunfähigkeit, Konfliktangst, Mangel an Freundschaft oder allgemeiner Hass auf die Welt statt gezielter Opposition. Vieles davon erscheint uns zu sehr als persönliches Versagen. Zudem sind wir allein auf Grund der Tatsache, dass wir Männer sind und als Männer handeln, pauschalen Schuldzuweisungen ausgesetzt.

Wir wollen einengende Festlegungen auf das rein „Männliche“ überwinden. Andererseits ist es wichtig, Männlichkeit als eine Grundlage unserer Identität zu begreifen, um sie auf möglichst viele menschliche Qualitäten zu erweitern und in einem geerdeten spirituellen Kontext zu leben.

Zur Arbeitsweise

Wir arbeiten „körperorientiert“, d.h. wir setzen körpertherapeutische Methoden aus der Bioenergetik (Stand, Erdung), der Gestalttherapie (Rollenspiel, Phantasiereise), der Biodynamik (Massage, Vegetoarbeit) und rituelle Elemente ein. Es findet viel Begegnung und Austausch zu zweit und in der Gruppe statt.

Die Arbeit enthält therapeutische Elemente der tieferen Selbstwahrnehmung und begrenzter Prozessarbeit, ist aber keine Therapie. Die Teilnehmer müssen sich in der Lage fühlen, angeregte Prozesse „im eigenen Leibe“ nach den Treffen selbstverantwortlich zu gestalten.

Methodische und theoretische Hintergründe

satyrDie wichtigsten Hintergründe für die Körperorientierung unserer Arbeit sind die Erkenntnisse von Wilhelm Reich, der als Schüler von Sigmund Freud dessen Psychoanalyse nach eigenen Aussagen „vom Kopf auf die Füße stellte“. Seele, Körper und Geist sind demnach eine Einheit und spiegeln einander. Dies findet seine praktische Anwendung darin, dass oft versteckte Kräfte unseres Selbst über die Hinwendung zum Körper zugänglich werden. Fritz Perls (Gestalttherapie), Alexander Lowen (Bioenergetik) und Gerda Boyesen (Biodynamik) haben, von der Grundlage Wilhelm Reichs ausgehend, verschiedene Ansätze entwickelt, um das Abenteuer der Begegnung mit dem eigenen inneren Selbst anzuregen, zu begleiten und zu unterstützen.
Es fließen weiterhin Besinnungen, meditative und rituellen Elementen aus verschiedenen spirituellen Traditionen ein, die keiner speziellen konfessionellen Ausrichtung folgen.

Die wichtigsten Vorgehensweisen sind: die Beachtung des gesamten Körperausdrucks als Spiegel der Seele, die Befreiung des Atems als wichtigsten Pulsationsgenerator des Organismus, die Schulung des aufrechten Standes zur gegründeten Stellungnahme in der Welt, die Mobilisierung blockierter Beckenenergie zur Belebung der Lebenslust sowie Massagetechniken zum Erleben von Berührtheit und Gehaltensein. Daß der Atem als Grundelement einer religiös-spirituell erweiterten Lebenshaltung genutzt werden kann, wird ebenfalls erforscht.

Die Reisebegleiter

Thomas Scheskat
geb. 1956, Seminarleiter des Göttinger Instituts für Männerbildung, therapeutischer Stations- und Gruppenleiter in der forensischen Landesklinik Moringen/Niedersachsen; Ausbildung in Körperpsychotherapie, Pädagoge M.A., früher Banklehre und Forstwissenschaftsstudium.
Seit 1990 entwickelte er die Forschungsreise Mannsein mit verschiedenen Leitungsteams ständig weiter. 2017 haben mit der 30. Durchführung über 400 Teilnehmer das Programm in den Regionen Göttingen/Kassel, Bern/Zürich, Berlin/Potsdam und Stuttgart/Karlsruhe absolviert.
Christoph Walser
geb. 1961, Theologe, Coach und Sexualberater. Langjähriger Leiter für Männerbildung der Reformierten Kirche Zürich. Gründer des Männerpalavers in Zürich, das Schweiz-weit übernommen wurde, Gründungsmitglied von www.maenner.ch. Heute Coach & Trainer für Lifebalance und Burnoutprävention unter eigenem Label www.timeout-statt-burnout.ch und Pastor der Gemeinde Zürich-Friesenberg.
Seit er 1995/96 die Forschungsreise Mannsein für Multiplikatoren selbst absolvierte, ist er auch durch etliche Kooperationen mit unserer Männerarbeit bestens vertraut.
Christoph Walser brachte schon 1999 wichtige theologisch-spirituelle Aspekte in die gemeinsame Fortbildung „Mann, Geist, Körper“ (mit der Männerarbeit der EKD) im Kloster Bursfelde ein, die in der Mannsein-Forschungsreise fortlebten. Aus dieser Initialprägung entsprang wesentlich die Zusammenarbeit des GIM mit dem Hohenwartforum Pforzheim.
Ralf Minke
geb. 1962, Diplom Bauingenieur. Arbeitet als Dozent, Arbeitsbereichsleiter und Studierendenberater an der Universität Stuttgart. Absolvent der Forschungsreise 2011, seitdem mehrjährige Assistenz in der Forschungsreise Mannsein und zum begeisterten »Männerarbeiter« entwickelt.

Kooperationen

Männernetz Südwest, Evangelische Erwachsenenbildung in Baden

Termine und Themen

Zur Zeit keine Termine geplant

Konzept

Göttinger Institut für Männerbildung und Persönlichkeitsentwicklung
Thomas Scheskat

in Kooperation mit
www.maennernetzpfalz.de



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